Brasilien: Mitangeklagte in Bolsonaro-Prozess wegen Mordkomplotts gegen Lula verurteilt
Der Oberste Gerichtshof in Brasilien hat am Dienstag vier Mitangeklagte in dem Prozess gegen Ex-Präsident Jair Bolsonaro wegen eines Mordkomplotts gegen Präsident Luis Inácio Lula da Silva zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die drei Militärangehörigen und ein Polizist seien schuldig befunden worden, im Jahr 2022 die Ermordung Lulas im Zuge eines Putschversuchs zugunsten seines rechtsextremen Vorgängers Bolsonaro geplant zu haben, begründete Richter Alexandre de Moraes das Urteil.
Die Verurteilten erhielten Haftstrafen zwischen 21 und 24 Jahren.
Bolsonaro war im September zu 27 Jahren und drei Monaten im Gefängnis verurteilt worden. Das Oberste Gericht befand ihn für schuldig, eine "kriminelle Organisation" angeführt zu haben, die seine Wahlniederlage von 2022 gegen Lula habe kippen wollen. Ende Oktober legte die Verteidigung Bolsonaros Berufung gegen das Urteil ein.
Hunderte Unterstützter Bolsonaros waren 2022 in die Gebäude eingedrungen und hatten dort schwere Verwüstungen angerichtet. Die Szenen der Gewalt erinnerten an den Angriff von Anhängern Donald Trumps auf das Kapitol in Washington zwei Jahre zuvor.
Nach Angaben der Anklage kam es aufgrund der fehlenden Unterstützung durch hochrangige Militärs nicht zum Staatsstreich. Neben Bolsonaro waren in den vergangenen Monaten bereits 14 seiner ehemaligen engen Mitarbeiter verurteilt worden.
L.Marino--IM