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Doping: Marathon-Weltrekordlerin Chepngetich gesperrt
Doping: Marathon-Weltrekordlerin Chepngetich gesperrt / Foto: MICHAEL REAVES - SID

Doping: Marathon-Weltrekordlerin Chepngetich gesperrt

Die Marathon-Weltrekordlerin Ruth Chepngetich ist wegen Dopings für drei Jahre gesperrt worden. Dies gab die Unabhängige Integritätskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes WA am Donnerstag bekannt. Bei einer am 14. März 2025 entnommenen Probe sei bei der Kenianerin Hydrochlorothiazid festgestellt worden. Dabei handelt es sich nicht um ein leistungssteigerndes Mittel, es kann aber die Einnahme anderer Substanzen verschleiern und ist daher verboten. Chepngetich hatte im Oktober des Vorjahres in Chicago in 2:09:56 Stunden einen Fabel-Weltrekord aufgestellt.

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Die 31-Jährige, Weltmeisterin und dreimalige Siegerin des Chicago-Marathons, war bereits seit Juli provisorisch gesperrt gewesen. Wie die AIU weiter mitteilte, habe Chepngetich die Sperre vollumfänglich akzeptiert. Sie habe bei mehreren Befragungen nicht erklären können, weshalb die verbotene Substanz nachgewiesen werden konnte. Im Urin der Athletin sei eine Hydrochlorothiazid-Konzentration von 3800 ng/ml festgestellt und der zulässige Höchstwert von 20 ng/ml damit um das 190-Fache überschritten worden.

Später habe Chepngetich ausgeführt, sie habe sich nun doch erinnern können, "zwei Tage vor dem positiven Test erkrankt zu sein und die Medikamente ihrer Hausangestellten zur Behandlung eingenommen zu haben, ohne zu überprüfen, ob diese eine verbotene Substanz enthielten", hieß es in der Mitteilung der AIU: "Sie gab an, vergessen zu haben, den AIU-Ermittlern diesen Vorfall zu melden. Sie schickte ein Foto der Medikamenten-Blisterpackung, auf der das Medikament eindeutig als 'Hydrochlorothiazid' gekennzeichnet war."

Dies sei einerseits kaum glaubwürdig und ändere auch nichts an der Tatsache, dass es einen Verstoß gegeben hat, teilte die AIU dazu mit. Im Gegenteil: Die "beschriebene Art von Rücksichtslosigkeit bei der Einnahme der Medikamente ihrer Hausangestellten" sei "als indirekte Absicht" zu werten, "für die eine erhöhte vierjährige Strafe gilt". Dieses Strafmaß sei ihr am 22. August übermittelt worden, am 10. September habe sie den Dopingverstoß eingeräumt und die Strafe akzeptiert, sodass die Sanktion automatisch um ein Jahr reduziert worden sei.

Der Fall bezüglich des erhöhten Hydrochlorothiazid-Wertes sei nun geklärt, "aber die AIU wird das verdächtige Material, das von Chepngetichs Telefon sichergestellt wurde, weiterhin untersuchen, um festzustellen, ob weitere Verstöße vorliegen. In der Zwischenzeit bleiben alle Erfolge und Rekorde Chepngetich vor der Probe vom 14. März 2025 bestehen", sagte AIU-Leiter Brett Clothier. Der AIU-Vorsitzende David Howman betonte, dieser Fall zeige, dass "niemand über den Regeln steht".

O.Esposito--IM