

US-Universität bereit zu Ausschluss von Transgender-Athleten aus Frauensportteams
Im Rahmen einer Vereinbarung mit der US-Regierung hat sich die University of Pennsylvania bereit erklärt, Transgender-Athleten aus ihren Frauensportteams auszuschließen. Damit sei ein bundesstaatlicher Bürgerrechtsfall beigelegt worden, der durch den Wirbel um die früher als Mann und nach einer Hormontherapie als Frau angetretene Schwimmerin Lia Thomas ausgelöst worden war, teilte die US-Regierung am Dienstag (Ortszeit) mit. Bildungsministerin Linda McMahon sprach von einem "großen Sieg für Frauen und Mädchen" in den USA.
Das US-Bildungsministerium teilte mit, dass die Hochschule eine Vereinbarung zur Beilegung des Falls getroffen habe. Darin verpflichte sie sich, Title IX einzuhalten, ein Bundesgesetz, das geschlechterspezifische Diskriminierung in allen Bildungsprogrammen verbietet.
Dem Fall war eine Untersuchung des Büros für Bürgerrechte des Ministeriums vorausgegangen: Dabei wurde festgestellt, dass die Universität gegen Titel IX verstoßen hatte, indem sie Lia Thomas erlaubte, 2021/2022 an Frauenwettkämpfen teilzunehmen.
Gemäß den Bedingungen des Vergleichs wird die Universität alle individuellen Schwimmrekorde und -titel der von Thomas' Teilnahme betroffenen Sportlerinnen zurückgeben. Die Universität wird demnach zudem ein "personalisiertes Entschuldigungsschreiben" an jede von dem Fall betroffene Schwimmerin schicken. Überdies muss sie eine öffentliche Erklärung abgeben, in der sie festlegt, dass sie "Männern nicht erlaubt, in weiblichen Sportprogrammen zu konkurrieren" oder Einrichtungen von Penn Athletics zu benutzen, die für Frauen bestimmt sind, wie etwa Umkleideräume.
Thomas, die bis zum Alter von 20 Jahren als Mann gelebt hatte, hatte 2022 die US-Collegemeisterschaften gewonnen. Lange Zeit hatte sie als Mann an Schwimmwettbewerben teilgenommen. 2018 outete sich Thomas als Transgender, begann eine Hormontherapie. Ab 2021 startete Thomas bei den Frauen - und löste damit Empörung aus.
Als Thomas den College-Titel holte, gab es massive Proteste. Floridas Gouverneur Ron DeSantis beschuldigte den US-Universitätssport-Verband NCAA, den Frauensport zu zerstören. Im Juni 2022 beschloss der Weltschwimmverband, dass Transgender-Athletinnen nur an Wettbewerben teilnehmen dürfen, wenn sie nicht die männliche Pubertät durchlaufen haben und die Geschlechtsanpassung vor dem zwölften Lebensjahr stattgefunden hat. 2024 bestätigte der Internationale Sportgerichtshof CAS diese Entscheidung.
Die Frauenrechtsaktivistin Riley Gaines, eine langjährige Kritikerin von Thomas, begrüßte den Schritt. Sie hoffe, "dass der heutige Tag den Bildungseinrichtungen zeigt, dass es ihnen nicht länger erlaubt ist, die Bürgerrechte der Frauen mit Füßen zu treten", erklärte die Ex-Schwimmerin, die Thomas bei den US-Collegemeisterschaften 2022 unterlegen war.
V.Agnellini--IM